Ein Portal, auf dem Designer und ihre potenziellen Kunden Geschäfte anbahnen und abwickeln können, hat die Nürnberger Firma designenlassen.de – Marktplatz für Kreativdienstleistungen UG (haftungsbeschränkt) entwickelt.
Der Media-System-Designer Michael Kubens (35) und der Web-Entwickler Eugen Sobolewski (33) richten sich mit diesem Internet-Portal besonders an kleine Unternehmen, insbesondere Existenzgründer, die ein Firmen-Logo, Visitenkarten, Flyer oder ein Design für eine Homepage oder einen Webshop benötigen, sich aber noch keine teure Agentur leisten können. Auf Seiten der Auftragnehmer sollen besonders junge Designer profitieren. Auf die Idee dazu kamen die Gründer, als sie für ihr Software-Unternehmen selbst eine Geschäftsausstattung brauchten und sich die Auftragsvergabe als sehr kompliziert herausstellte.
Die Prozesse zwischen den Designern und deren Kunden laufen ausschließlich online ab. Um einen Design-Wettbewerb anzustoßen, muss ein Kunde ein Formular auf der Homepage ausfüllen, in dem die Anforderungen und die Laufzeit festgelegt werden. Außerdem gibt der Auftraggeber das Budget vor – ab 200 Euro aufwärts. Dieses Preisgeld kassiert designenlassen.de im Voraus in Form von Credits, damit die Designer sicher sein können, dass der Auftrag hinterher auch bezahlt wird. Künstler, denen das Angebot zusagt, können daraufhin Entwürfe einreichen. Die Auswahl der Vorschläge erfolgt als Wettbewerb.
Nach Projektende bestimmt der Auftraggeber ein Angebot zum Gewinner und erhält dann die Feindaten samt allen Nutzungsrechten. Ist kein passender Design-Vorschlag dabei, bekommt der Auftraggeber sein Preisgeld zurück, was jedoch eher selten der Fall sei. Zum Service gehört auch die Möglichkeit, über die Website standardisierte Verträge abzuschließen oder über die Entwürfe in Foren oder sozialen Netzwerken wie Facebook abstimmen zu lassen. Zudem werden die Nutzer per Live-Chat oder Telefon-Hotline bei der Auftragsvergabe unterstützt. Der Auftraggeber bezahlt an designenlassen.de eine Einstellgebühr (ab 30 Euro) und der Designer entrichtet 13 Prozent des Auftragswertes als Provision. Weitere Erlöse werden durch Kooperationen mit externen Dienstleistern erzielt (z.B. Rechtsanwälte, die die Nutzer bei der Markenanmeldung unterstützen).
Gut 8 000 registrierte Designer nutzen das Angebot von designenlassen.de, dazu kommen nach Firmenangaben tausende Auftraggeber. Insgesamt wurden schon mehr als 350 000 Design-Vorschläge hochgeladen. Für die nicht verkauften Entwürfe haben die Firmengründer einen Logo-Shop entwickelt, in dem rund 5 000 Vorschläge für Markenzeichen und Designs vorrätig sind. Die Plattform wurde bereits ins Englische, Französische und Spanische übersetzt, sodass nun auch die Vermarktung des Portals im Ausland ansteht.