Kabel und Rohre kostengünstig unter die Erde bringen: Dies ermöglichen die Verlegesysteme der Frank Föckersperger GmbH in Aurachtal-Münchaurach. Mit dem sogenannten Kabelpflug können Telefonleitungen, Stromkabel sowie Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen selbst in schwierigem Gelände verlegt werden, ohne dass dafür ein Graben ausgehoben werden muss, so Geschäftsführer Frank Föckersperger.
Die Jury des IHK-Gründerpreises hob die erfolgreiche Internationalisierung sowie die gelungene Übernahme und Neuaufstellung des Unternehmens hervor, dessen Vorgeschichte fast 150 Jahre zurückreicht: 1865 eröffnete Johann Heinrich Müller im Aurachtal einen Fachbetrieb für die Wartung und Instandsetzung von Getreidemühlen. Vier Generationen lang betrieb die Familie vor allem eine Werkstatt für die Reparatur von Landmaschinen, 2005 wurde das Unternehmen im Zuge des Generationenwechsels aufgeteilt in eine Gesellschaft für CNC-Fertigung, die der Bruder von Frank Föckersperger führt, und die Frank Föckersperger GmbH. Im Geschäftsjahr 2008 setzte der IHK-Gründerpreisträger 3,4 Mio. Euro um, in diesem Jahr peilt er rund vier Mio. Euro an. Für Föckersperger sind 18 Mitarbeiter tätig, darunter vier Auszubildende.
Die Kabelpflüge, die im eigenen Betrieb entwickelt und hergestellt werden, vermieten die Münchauracher mit Bedienpersonal beispielsweise an Tiefbaufirmen. Vier Geräte hat Föckersperger derzeit in Deutschland und im europäischen Ausland mit jeweils zwei bis drei Mitarbeitern als Bedienpersonal im Einsatz. Verkauft werden die Pflüge nur in Ländern, in denen Föckersperger nicht selbst mit Arbeitsteams aktiv ist. Gebrauchte Kabelpflüge wurden u.a. nach Kasachstan und Sibirien geliefert, ein Verkauf nach Kanada steht an.
Ein weiteres Standbein ist die Fertigung von sogenannten Hofladern unter dem Markennamen „Föckersperger-InTrac“. Von dem „kleinen Multifunktionsgerät für die Landwirtschaft“, das ebenfalls komplett in Münchaurach hergestellt wird, wurden im vergangenen Jahr über Landmaschinenhändler 80 Stück in ganz Europa verkauft; in diesem Jahr sollen es doppelt so viele werden. Dabei setzt der Unternehmer auf eine von ihm entwickelte Weltneuheit: Ein „Dreirad“ mit Allradantrieb, das im beladenen Zustand nicht so schnell kippt wie andere Modelle und das praktisch auf der Stelle wenden kann. Insgesamt hält Föckersperger rund 20 gewerbliche Schutzrechte und meldet jährlich ein bis zwei neue Patente an.