IHK-Gründerpreis Mittelfranken 2023 – Gesoca Gmbh, Seukendorf

Geschäftsführer: Christian Feist und Rhea Bredel-feist

Das Ehepaar Christian Feist und Rhea Bredel-Feist unterstützt mit der Gesoca GmbH Unternehmen dabei, das Essen in Kantinen ausgewogener und nachhaltiger zu machen.

Christian Feist und Rhea Bredel-Feist helfen Unternehmen dabei, dass Gesundheit und Nachhaltigkeit in deren Kantinen selbstverständlich wird.

Schnitzel, Currywurst und Spaghetti Bolognese sind in deutschen Kantinen noch immer die beliebtesten Gerichte. Aber natürlich sollte der Speiseplan deutlich abwechslungsreicher und ausgewogener sein. Christian Feist, gelernter Koch und Hotelbetriebswirt mit diätischer Ausbildung, kennt das Problem aus seiner langjährigen Tätigkeit in Kantinen: „Die Betriebsgastronomie ist eine subventionierte Leistung. Wenn sich dort zu ungesund ernährt wird, entspricht das für das Unternehmen einem negativen Return on Invest.“ Solange eine Küche nur gastronomisch betrachtet werde, bleibe das Thema Gesundheit schwierig: „Die Küche hat es einfacher, wenn Gesundheit bei den Speisen eine eher untergeordnete Rolle spielt“, so Feist. Allerdings sei das nicht im Sinne des Unternehmens, das in der Regel das Essen bezuschusst. So ergebe sich ein Zielkonflikt zwischen Gastronom und Auftraggeber, der Gast stehe dazwischen.

Christian Feist und Rhea Bredel-Feist haben ihr Unternehmen im Nebenerwerb gegründet und im Wesentlichen aus eigenen Mitteln finanziert.
Das Gründungsteam von Gesoca: Christian Feist ist seit über 25 Jahren u. a. in verschiedenen Management-Funktionen in der Betriebsgastronomie tätig, Rhea Bredel-Feist ist Volkswirtin und Coach für Change-Management in Unternehmen.

Hier setzt die Gesoca GmbH in Seukendorf an: Feist hat sie 2014 zunächst nebenberuflich mit seiner Frau Rhea Bredel-Feist gegründet, die Volkswirtin und Coach für Change-Management ist. Der Firmenname steht für „Gesundheitsorientierte Cateringsteuerung“. Mit einem von Prof. Dr. Volker Peinelt von der Hochschule Niederrhein entwickelten „Gastronomischen Ampelsystem“ (GAS) ermittelt sein Team eine Kennziffer. Sie macht transparent und vergleichbar, wie gesund sich in Kantinen ernährt wird. Eine Ampelkennzeichnung gibt Orientierung: Grün (viele Nährstoffe, wenig Fett), Gelb (mittlerer Nährstoffgehalt, durchschnittlich Fett) und Rot (wenig Nährstoffe, hoher Fettgehalt). Eine schnittstellenfähige Web-Anwendung erleichtert die ernährungsphysiologische Abgrenzung. Das ermöglicht auch ein Bonus-Malus-System für Catering-Verträge, Zielvereinbarungen für Küchenleiter und die Einbindung im betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Mit dem Gesoca-System können Caterer und Kantinen bestehende Rezepte analysieren und sie nach Bedarf verbessern. „Aus rotem Essen kann relativ einfach ein gelbes Gericht werden, durch neue Kalibrierungen, weniger Zucker und Fett, frische Zutaten, Vollkorn, gute Öle oder verkürzte Standzeiten“, so Feist. In unangemeldeten Audits kontrolliert das Team die Einhaltung der Vorgaben. „Das Ziel von Gesoca ist, dass da, wo sich Menschen täglich ernähren, Zufriedenheit und ernährungsphysiologische Qualität selbstverständlich werden“, sagt Feist. Durch diese Leistung solle der Wert von Gemeinschaftsverpflegung sichtbar und die Arbeitgebermarke gestärkt werden.

Die Leistungen sind über das Präventionsgesetz förderbar und werden von einigen Krankenkassen unterstützt. Die Nachfrage sei daher inzwischen sehr hoch. Kunden sind vor allem Organisationen mit Gemeinschaftsverpflegung wie Unternehmen, Schulen oder Krankenhäuser. Die Auftraggeber wollen eine Fehlsteuerung ihrer Subvention vermeiden, erklärt der Geschäftsführer. Aktuell wird Gesoca in etwa 60 Kantinen in Deutschland angewendet, u. a. bei SAP, Daimler, Hilti oder der Axa. Auch für kleinere Unternehmen mit 200 bis 300 Essen täglich seien die Leistungen interessant, so Feist. Seit 2019 betreibt das Ehepaar das Einzelunternehmen hauptberuflich und seit 2022 ist Gesoca eine GmbH mit heute fünf Beschäftigten, allesamt Ernährungsfachleute mit gastronomischen Wurzeln. Die beiden Gründer hatten das Unternehmen ohne Fremdkapital gestartet, heute hat es bereits die Gewinnzone erreicht. Künftig will Gesoca weiter wachsen, auch international – möglicherweise über ein Franchise-Modell mit lokalen Auditoren und Partnern.

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