IHK-Gründerpreis 2025 – trend INTERIOR GmbH, Greding
Geschäftsführer: Dr. Christian Hilz
Der Gredinger Inneneinrichter ging aus einer insolventen Vorgängerfirma hervor und hat sich nun breiter aufgestellt.
Mehr als nur Ladenbau: Die Trend Interior GmbH setzt auf hochwertigen Innenausbau. „We build rooms. With soul“, so die Mission der Gredinger Firma. Mit maßgefertigen Möbeln und Einrichtungen gestaltet sie Raumwelten für Schulen, Läden, Veranstaltungen, kleine Wohnungen und Büros (auch unter dem Aspekt des „New Work“, also neuer Arbeitsformen). Abnehmer sind vor allem Firmenkunden aus dem deutschsprachigen Raum.
Hervorgegangen ist die Firma aus der Trend-Store Shop Creation GmbH, die 2002 aus einer Insolvenz heraus gegründet worden war und dafür 2005 den IHK-Gründerpreis erhalten hatte. Doch 2020 war Trend-Store während des Corona-Lockdowns und nach der Insolvenz des Hauptkunden Galeria Kaufhof Karstadt selbst insolvent geworden.
Daraufhin bot der Insolvenzverwalter dem Werksleiter und dem Geschäftsführer an, das Unternehmen zu übernehmen. Eine Mitarbeitergesellschaft mit 32 (Klein-)Gesellschaftern und der nach der Insolvenz zurückgekehrte Geschäftsführer Dr. Christian Hilz fanden zwei Investoren und gründeten Anfang Juli 2020 die neue Gesellschaft Trend Interior am alten Standort in Greding.
„Das Vorgängerunternehmen war vorwiegend auf Ladenbau fokussiert. Uns war klar, dass wir uns breiter aufstellen müssen“, sagt Werksleiter Markus Girg. Heute bedient Trend Interior fünf Branchen mit unterschiedlichen Anforderungen. Die IHK-Jury würdigte mit der Auszeichnung den Mut zu Neuanfang und Neuaufstellung. Der Ladenbau ist zwar noch der größte Bereich, aber die Branche wird zunehmend herausfordernder.
Dafür wachsen andere Bereiche: So haben die Gredinger im letzten Jahr rund 1 000 maßgefertigte Mikroapartements in Berlin mit Inneneinrichtungen und Küchen ausgestattet. Außerdem hat Trend Interior Transportkisten entwickelt, die z. B. in der Veranstaltungsbranche zum sicheren Transport von Scheinwerfern verwendet werden.
Stark wachsend ist das individuelle Schulmöbelkonzept „Takerspace“, für das die Firma eigene Schutzrechte besitzt. Die Möbel mit GS-Siegel und hoher Brandschutzklasse werden auf Grundlage des jeweiligen pädagogischen Konzepts individuell mit den Pädagogen vor Ort geplant.
Grundelemente sind Waben, lieferbar in drei Größen und ergänzbar um weitere Elemente. „Das ist ein System, um Räume vielseitig zu nutzen und diesen wieder die Magie des ‚Dritten Pädagogen‘ – nach dem Kind und der Lehrkraft – zu verleihen“, sagt Girg. Der „Takerspace“ verwandle starre Raumkonzepte in flexible, pädagogisch-dynamische Lernlandschaften.
Bisher sind etwa 150 Schulen damit ausgestattet. Bei tausenden Schulen in Deutschland, die per Gesetz ab August 2026 eine Ganztagsbetreuung anbieten müssen, sieht Trend Interior ein sehr großes Potenzial und will den Umsatz nächstes Jahr weiter steigern. „Wir haben mit Takerspace bislang jede Ausschreibung gewonnen“, sagt Hilz.
Trend Interior will auch mit Pilotprojekten in neue Felder vordringen: etwa mit Raumkonzepten für bessere Akustik im Klassenzimmer und Möbel in öffentlichen Verwaltungen, in denen man mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Formulare per (Fremd-)Sprache ausfüllen kann, wobei gleichermaßen Schallschutz und Privatsphäre gewährleistet sind. Hier kooperiert Trend Interior mit Landrat Ben Schwarz und dem Landratsamt Roth.
Trend Interior ist seit der Gründung 2020 stark gewachsen, von anfangs 32 auf heute 82 Beschäftigte. „Wir wollen möglichst alles selbst machen und versuchen, die Wertschöpfung im Haus zu behalten“, sagt Hilz, der für die Zukunft weiterhin ein moderates Wachstum anstrebt, welches durch Inhalte und Innovationen getrieben wird.